Während viele Sportler jenseits der 35 jedes Jahr einen Leistungsrückgang verzeichnen müssen, scheint bei Jochen Gippert die biologische Uhr erfreulich anders zu ticken. Jedenfalls, was seine 200m-Sprints angeht: Am 14.7. sprintete der 47jährige beim hochklassig besetzten Internationalen Meeting in Rhede seine schnellste Zeit seit fünf Jahren und zugleich Weltjahresbestleistung in der M45: 22,47 Sekunden über 200 Meter – und dass, obwohl Gippert durch stark böigen Gegenwind erschwerte Bedingungen hatte!
Über 100 Meter sprang für den Herkenrather mit 10,93 Sekunden außerdem eine pers. Jahresbestleistung heraus. „ Ich hatte hinten raus leichte muskuläre Probleme – also sollte, wenn die Bedingungen das hergeben, noch eine Verbesserung möglich sein“, so Gipperts Kommentar. Rund einen Monat vor den Weltmeisterschaften der Masters in Göteborg scheint der Herkenrather also topfit zu sein.
Über 200 Meter der Frauen lief auch Jule Schomburg ein sehr starkes Rennen. Trotz widriger Windverhältnisse kam die 20jährige (von Jochen Gippert trainierte) Athletin mit 25,83 Sek. erstmals unter 26 Sek. ins Ziel, „was Jules starke Form und ihre Leistungsentwicklung unterstreicht“, so Trainer Gippert, der höchst zufrieden mit ihrer Leistung und auch der Wettkampfeinstellung war. Im Gesamtklassement kam Jule damit auf Rang 14.
Über 100m sprintete Jule gute 12,44 Sekunden (Rang: 23). „Sie ist suboptimal ins Rennen gekommen und war mit EM-Halbfinalistin Lisa Mayer in einem Lauf. Eine starke Leistung zeigte sie in der Mitte und am Ende, aber leider war es der einzige Lauf mit Gegenwind aller Frauen-Vorläufe. Das verhinderte eine PB, die unter anderen Umständen durchaus realistisch gewesen wäre,“ so Gippert.
Erstaunlich konstant sind derzeit Kathrin Höllers 400m-Hürden-Zeiten. Die 22jährige wurde in Rhede Zweite bei den Frauen mit 62,60 Sekunden. „Das Rennen war leider durch starke Windböen in der zweiten Kurve beeinträchtigt. Daher kam der Rhythmuswechsel früher als geplant. Kathrin war nur bei der U23-DM in der Vorwoche um 0,07 Sek. schneller,“ kommentierte Trainer Klaus Höller.