Zwei Gipperts – zwei Leichtathletik-Vizeweltmeister vom TV Herkenrath bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Tampere

Mit zwei herausragenden Erfolgen haben Monika Gippert (61) und Jochen Gippert (45) vom TV Herkenrath bei den Welttitelkämpfen der LA-Senioren in Tampere aufhorchen lassen. Im 800m-Lauf der W-60 startete Monika Gippert, um nach zwei Stadionrunden überglücklich ins Ziel zu kommen: „Ich bin immer noch ganz begeistert und hoch zufrieden mit dem Rennen. Der zweite Platz ist traumhaft, die Zeit von 2:36,89 Min. ist für mich sensationell.“ Vom Start weg hatte die spätere Weltmeisterin Yvonne Crilly die Führung übernommen. Monika mit einigem Abstand dahinter auf Platz zwei. Daran änderte sich auch bis ins Ziel nichts.“  Monika wusste dennoch, dass ihr etwas Außergewöhnliches gelungen war: „So schnell war ich seit 4 Jahren nicht mehr und nur 3 Sek. hinter der Siegerin Yvonne Crilly, aus Großbritannien, die mit 2:33,14 Min. den aktuellen Masters Weltrekord der W60 nur um 5 Hundertstel verfehlte.“ Übrigens hat Monika noch ein zweites Eisen im Feuer: „Jetzt bin ich gespannt, wie die 1500m am Donnerstag verlaufen. Hinter der klaren Favoritin Esther Pedrosa, Spanien, dürfte es zwischen Platz 2 und 6 sehr eng zugehen.“

Ihr Namensvetter Jochen Gippert war bereits im Januar über 60m Hallenweltrekord – hatte im Mai den Europarekord über 100m geholt – und freute sich genauso wie Monika auf den Saisonhöhepunkt „Seniorenweltmeisterschaften“. So war am 30. Juni nach dem 100m-Halbfinale Jochens Freude riesengroß, als er mit 10,89 Sek. die beste Zeit sprintete. Erneut Europarekord – noch dazu relativ locker herausgelaufen, was noch eine schnellere Zeit versprach. Dann lief das Finale leider nicht optimal. Sowohl Gippert (Bahn 6) als auch sein stärkster Konkurrent, der Brite Dominic Bradley (Bahn 3), hatten eine ungünstige Bahnauslosung erwischt“, sagt Trainer Klaus Höller. „ Erschwerend kam für Jochen hinzu, dass der Athlet auf Bahn 7 nicht angetreten ist, er also mehr oder weniger außen laufen musste. Jochen hatte außerdem einen schwachen Start, Bradley ging nun deutlich in Führung. Jochen konnte diesen Rückstand zwar reduzieren, musste sich aber geschlagen geben. Dennoch ist er mit den Zeiten (10,89 im Semifinale und 10,90 Sek. im Endlauf) sehr zufrieden. Der großen Chance auf den Titel trauert er ein wenig nach.“ Mit Blick auf das Halbfinale ergänzte Gippert: „Ich bin stolz, dass schnellste Rennen mei-ner Altersgruppe gemacht zu haben und freue mich nun auf die 200 Meter.“ Wenn man sich vergegenwärtigt, dass Gippert als junger Mann eine Bestzeit von 10,72 Sek. gelaufen ist und nun – mit 45 Jahren – über 100m nur knapp 0,2 Sek. langsamer ist, erscheint das schon als völlig außergewöhnlich!